Von der Magia Naturalis – Ein Grafik-Buch

Doppelbuch in Ganzgewebe Metallium grün und anthrazit, bedruckt im Hochdruck, mehrfarbige Rückentitel-Prägung, Schuber
24 x 29cm, Grafik aufgefaltet 120 x 89cm
60 Seiten, Digitaldruck, koptische Bindung
Holzschnitt gedruckt auf Alsace Buchleinen, gefalzt zu mehrschichtigem Leporello
2021, Auflage 35

Die Wurzeln der abendländischen Magie reichen weit in die Antike und die Zeit des alten Orients zurück. Sie prägte das mittelalterliche und frühneuzeitliche Denken Mitteleuropas und reichte bis in die Epoche der Aufklärung. Ausgehend von dem Buch »Geheime Unterredungen zwischen zweyen vertrauten Freunden« von 1702, welches den Unterschied zwischen der magia naturalis und der magia daemoniaca thematisiert, entstand die Idee, magisches Denken und frühe Naturwissenschaft zu einer Grafik zu komponieren.
Der Holzschnitt verbildlicht Aspekte der magia naturalis. Bildzitate aus magischen Schriften und naturwissenschaftlichen Publikationen bilden ein Geflecht, in dem nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, welche für Magie und welche für Naturwissenschaft stehen, teilweise überblenden sie einander.

Der Text beginnt bei der Definition der Magie und ihren Arten. Er zeigt das Spannungsfeld des Diskurses der Gelehrten zur natürlichen und dämonischen Magie, die Hexenverfolgungen und die Projektion einer ›Volksmagie‹ damals und heute. Er fährt fort über Johannes Kepler und seinen »Gründtlichen Bericht Von einem ungewohnlichen Newen Stern«, beschreibt Produktion und Vertrieb von Zauberbüchern zur Zeit der Aufklärung und schlägt den Bogen bis zu Max Webers Vortrag »Fortschritt und Entzauberung der Welt« und dem Bruch der Magietradition zu moderner Esoterik und heutiger Wissenschaftsfeindlichkeit.